Einführung des neuen 50-Euro-Scheins

Europäische Zentralbank – Frankfurt am Main, 05. Juli 2016. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Zentralbanken des Euro-Gebiets erlauben der Presse heute eine Sneakpreview auf den neuen 50-Euro-Schein der Europa-Serie. Am 04. April 2017 soll der neue Fünfziger in Umlauf gebracht werden.

Yves Mersch, Mitglied des Direktoriums der EZB, stellte die neue 50-€-Banknote vor. Der neue Geldschein weist, wie schon bei den Fünfern, Zehnern und Zwanzigern, ein überarbeitetes Design und verbesserte Sicherheitsmerkmale auf. Es obliegt den Zentralbanken des Eurosystems die Fälschungssicherheit zu garantieren, daher sind sie nicht nur verbessert, sondern auch ergänzt worden, um sie noch fälschungssicherer zu machen.

Einführung des neuen 50 Euro Scheins
Quelle: © Europäische Zentralbank

Warum gibt es den neuen Fünfziger erst am 04. April 2017?

Der neue 50-Euro-Schein ist fertig, aber es dauert noch fast ein Jahr, bis er auf dem Markt ist. Ein Grund ist, dass eine riesige Marge gedruckt werden muss.

Ein anderer Grund ist, dass den Herstellern von Banknotenbearbeitungsgeräten, wie Geldautomaten, Fahrkartenautomaten (ab einem Ticketpreis von 24,90 Euro nehmen die Automaten der Deutschen Bundesbahn auch 50-Euro-Scheine) und Geldschein-Prüfgeräte, genug Zeit für die Einstellung ihrer Geräte gegeben werden soll. Am Ausgabetag soll so gesichert werden, dass alles reibungslos abläuft. Eine Vorab-Schulung für die Gerätehersteller erfolgte bereits am 15. Juni 2016. Bereits im April wurde den Herstellern der Automaten ermöglicht, die neuen 50-Euro-Scheine, in den Räumlichkeiten der nationalen Zentralbanken, für Tests zu verwenden. Ab heute können sie die 50-Euro-Scheine zu Testzwecken leihweise mit in ihre Werke nehmen.

Außerdem sollten bis zum Stichtag, der heute vom Frühjahr 2017 auf den 04. April 2017 festgelegt wurde, alle Personengruppen, die viel mit Bargeld zu tun haben, also alle Bankangestellten, Einzelhändler und sonstige Interessengruppen genau über die neue Banknote informiert werden, damit Fälschungen gleich erkannt werden können. Immerhin ist der 50-Euro-Schein der am häufigsten genutzte Euro-Geldschein. Derzeit sind mehr als acht Milliarden der braunen Banknoten im Umlauf, was 45  % der Gesamtzahl entspricht. Und er ist auch der am häufigsten gefälschte Schein der Eurowährung.

So sieht der neue 50-Euro-Schein aus:
So sieht der neue 50-Euro-Schein aus
Quelle: © Europäische Zentralbank

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Quelle: © Europäische Zentralbank

So wurde er produziert

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Die neuen Sicherheitsmerkmale

Quelle: © Europäische Zentralbank

Offensichtliches Veränderungen

Einige Veränderungen fallen sofort auf, wenn man sich den neuen Fünfziger neben dem alten 50-Euro-Schein legt und vergleicht.

  • Die FarbeDie Farbe ist gleich geblieben, aber die Farbintensität ist viel kräftiger.farbe
    Quelle: © Europäische Zentralbank
  • Das Motiv
    Die Bilder auf dem 50-Euro-Schein stammen aus der Renaissance und spiegeln den Baustil dieser Zeit wieder – das hat sich nicht geändert. Auf der Vorderseite sieht man ein Fenster und ein Tor in einer für die Renaissance typischen Form. Auf der Rückseite der 50-Euro-Scheine ist eine Brücke im gleichen Baustil abgebildet. Die Darstellungsart ist jedoch wesentlich plastischer und dreidimensionaler geworden. Der freiberufliche Banknotendesigner Reinhold Gerstetter gestaltete die neuen 50-Euro-Scheine. Auch Europa hat sich auf den neuen 50-Euro-Scheinen verändert. Malta und Zypern sind jetzt mit auf der Landkarte.
  • Die Wertzahl
    Die auffällige Farbwahl der Wertzahl in schimmerndem Grün fällt ebenso auf.
  • Der Text
    Bei den alten 50-Euro-Scheinen fehlte die kyrillische Schreibweise „EBPO“, die wegen Bulgariens Beitritt in die EU nun hinzugefügt wurde. Ebenso wurde die Abkürzung der Europäischen Zentralbank, mit Ausnahme der kroatischen Schreibweise, in allen Sprachen der EU zugefügt. Großbritannien ist noch auf dem Geldschein vertreten, der Brexit fand statt, nachdem das Design fertiggestellt war. Auf den neuen 100- und 200-Euro-Scheinen wird das wohl korrigiert werden.New-50-Raised-print1
    Quelle: © Europäische Zentralbank
  • Die Länderkennung
    Während auf den alten 50-Euro-Scheinen noch die Herkunft der einzelnen Scheine zu ersehen war, fehlt diese Angabe nun bewusst. Es soll vermieden werden, dass Leute Scheine aus bestimmten Ländern sammeln. Wo vorher das die Länderkennung stand, steht nun ein Kürzel der Druckerei, aus der der neue 50-Euro-Schein stammt.

Die schnellen Prüfmethoden

Sehen

Bei einem einfachen Blick auf den Schein im Gegenlicht lassen sich gleich mehrere Sicherheitsmerkmale erkennen. Im Wasserzeichen erkennt man den Wert der 50-Euro-Banknote und das Hauptmotiv. Neu dazugekommen sind das Porträt-Wasserzeichen und das Porträt-Fenster im Hologramm.

  • Im Wasserzeichen sieht man nun das durchsichtige Porträt der Königstochter Europa
  • Im Gegenlicht wird das Fenster im Hologramm durchsichtig und auch hier erscheint das Antlitz der EuropaNew-50-Portrait-hologramNew-50-Portrait-window
    Quelle: © Europäische Zentralbank

Kippen

Wenn Sie den Schein kippen, sehen Sie im Folienstreifen im rechten Teil der Vorderseite die Wertzahl 50 und das €-Symbol. Neu sind das Porträtfenster im Hologramm und die Smaragdzahl.

  • Das Fenster oben im Hologramm zeigt das Porträt von Europa. Beim Kippen ist auch die, von Linien in Regenbogenfarben umgebene, Wertzahl 50 zu sehen. Auf der Rückseite erscheint die kleine regenbogenfarbene Wertzahl mehrfach im Fenster.
  • Beim Kippen sehen Sie eine glänzende Zahl, die sich auf dem Lichtbalken auf und ab bewegt. Die Smaragdzahl heißt so, weil sie zusätzlich beim Kippen ihre Farbe von Smaragdgrün zu Tiefblau verändert.

Fühlen

Wenn Sie den neuen 50-Euro-Schein befühlen, fallt die Festigkeit des Scheins und seine glatte Oberfläche auf. Durch die Spezialbeschichtung der Europaserie ist diese anders als bei der ersten Euro-Serie. Ein Grund hierfür ist die so erreichte längere Haltbarkeit der Banknoten. Ein weiterer Grund ist, dass die Beschichtung den neuen 50-Euro-Schein schmutzabweisender macht.

Durch die spezielle Stichtiefdrucktechnik wurden fühlbare Reliefs aufgebracht:

  • Bei dem Hauptmotiv, der Schrift und der großen Wertzahl 50 ist ein Relief spürbar
  • Neu ist, dass die 50-Euro-Scheine nun auf der Vorderseite am linken und rechten Rand jeweils eine Reihe von 32 kurzen erhabenen Linien besitzen, die man ertasten kann. Diese Riffelung soll sehbehinderten Bürgern helfen, die Geldscheine unterscheiden zu könnenNew-50-Paper_reference
    Quelle: © Europäische Zentralbank

Mit Hilfsgeräten prüfbar

Nach den Sicherheitsmerkmalen, die Sie nach den drei Prüfmethoden „Sehen“, „Kippen“ und „Fühlen“ ganz leicht selbst kontrollieren können, gibt es noch die verborgenen Checks, ob Bargeld echt ist, die nur Profis erkennen. Auf dem neuen 50-Euro-Schein wären das die Mikroschrift im Bild, unter UV-Licht leuchtende Sterne in der Flagge und an anderen Stellen und die Infrarotmerkmale.

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Quelle: © Europäische Zentralbank

Die alten 50-Euro-Scheine verschwinden

Sobald die neuen 50-Euro-Banknoten im Umlauf sind, werden die Banken nach und nach die alten 50-Euro-Scheine aus dem Verkehr ziehen. Zum Abbau alter Bestände werden allerdings zunächst noch Fünfziger der alten Serie parallel zu den neuen 50-Euro-Scheinen ausgegeben. Die alten 50-Euro-Scheine behalten derzeit noch unbegrenzt, ihre Gültigkeit als offizielles Zahlungsmittel, werden aber in ferner Zukunft und nach rechtzeitiger Ankündigung ihre Gültigkeit als Zahlungsmittel verlieren. Bei den nationalen Zentralbanken können sie allerdings unbegrenzt weiterhin umgetauscht werden, auch nach dem Verlust der Gültigkeit als offizielles Zahlungsmittel.

Das Eurosystem (die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken des Euroraums) stellt allen interessierten Parteien viele Informationen über den neuen 50-Euro-Schein bereit, um eine Schulung für alle Bürgerinnen und Bürger des Euroraums zu ermöglichen. Um daran teilzunehmen, besuchen Sie bitte die Informationswebsite der EZB.

Wir vom DM-Euro-Rechner.de Blog danken der Europäischen Zentralbank für die Bereitstellung der Pressematerialien.