Deutsche Mark Scheine
Am Tag des 20. Juni 1948 trat die Währungsreform in Kraft, welche die davor gültige Reichs- und Rentenmark ablöste. Von dort an bis zur Einführung des Euros als Bargeld am 1. Januar 2002 gab es die unterschiedlichsten Deutsche Mark Scheine, die wir Ihnen einmal vorstellen möchten.
- Die erste Serie (1948)
- Die zweite Serie (Bank deutscher Länder, 1948)
- Dritte Serie (Gemäldeserie, 1961)
- Ersatzserie (BBk II) und Bundeskassenscheine
- Vierte Serie (Persönlichkeitsserie, 1990)
Alte deutsche Mark Scheine: Die erste Serie
Die allererste Serie der deutschen Mark Scheine stammt aus den USA, weswegen unsere Banknoten denen amerikanischen sehr ähnlich sahen. Der Druck war streng geheim und bekam den Namen „Bird Dog“. Von dort wurden Sie mit dem Schiff nach Bremerhaven gebracht und von wo aus es nach Frankfurt gebracht wurde. Die Geldscheine hatten Werte von einer halben Deutschen Mark (Kleingeld gab es noch nicht) bis hin zu 100 DM.
Auf ihnen aufgedruckt war oberhalb „Banknote“ und unterhalb „Deutsche Mark“.
Nennwert |
Farbe (Vorderseite/Rückseite) |
Maße |
aufgerufen zum |
½ DM |
grün/blau |
112 mm × 67 mm |
30. April 1950 |
1 DM |
Violett/rötlich |
112 mm × 67 mm |
28. Februar 1957 |
2 DM |
Magenta/grünlich |
112 mm × 67 mm |
28. Februar 1957 |
5 DM |
Grünlich/violett-magenta |
112 mm × 67 mm |
31. Mai 1950 |
10 DM |
blau |
141 mm × 67 mm |
31. Juli 1966 |
20 DM |
Grün |
146 mm × 67 mm |
31. Januar 1964 |
50 DM |
Blau |
151 mm × 67 mm |
15. Mai 1962 |
100 DM |
rot |
156 mm × 67 mm |
15. Juni 1956 |
Sicherheitsmerkmale:
- farbige Partikel im Papier
- spezielles Muster (Guillochen)
- Stempelung oder „B“- Perforation (ab 1948)
Die zweite Serie
Ab dem 20. August 1948 gab es die zweite Banknoten Serie. Da auch sie von der Bank deutscher Länder herausgegeben wurde, ersetzte ihr Name den „Banknote“-Aufdruck. Gedruckt wurden Sie in den USA, England und Frankreich.
Wer einen Schein im Wert von 5, 50 oder 100 DM in der Hand hielt, konnte auf der Rückseite die strafrechtlichen Folgen nachlesen, wenn er Geld fälschen wollte. Dafür gab es bis zu zwei Jahre Zuchthaus – bekannt ist diese Strafe schon durch die Reichsmark-Banknoten gewesen.
Nennwert |
Farbe |
Maße |
Erstausgabe |
aufgerufen zum |
5 Pf |
grün |
60 mm × 40 mm |
20. August 1948 |
31. Oktober 1950 |
10 Pf |
Blau/gelb-grün |
60 mm × 40 mm |
20. August 1948 |
30. September 1950 |
5 DM |
grün |
120 mm × 60 mm |
22. März 1950 |
31. Juli 1966 |
10 DM |
blau |
141 mm × 67 mm |
13. Dezember 1951 |
31. Juli 1966 |
20 DM |
grün |
146 mm × 67 mm |
Dezember 1952 |
31. Januar 1964 |
50 DM |
Grün-braun |
150 mm × 75 mm |
18. September 1951 |
31. Juli 1965 |
100 DM |
Braun-grau |
160 mm × 80 mm |
16. Mai 1951 |
31. Juli 1965 |
Sicherheitszeichen:
- Guillochen
- Wasserzeichen auf den 5- und 10 Pfennig-Scheine und die 5- und 50-DM-Scheinen
Dritte Serie (1961)
Als die Bank deutscher Länder zur Deutschen Bundesbank wurde, entstand die Idee, neue Geldscheine drucken zu lassen, welche intern als „BBk I“ bekannt waren. Diese wurden von 1961 bis Anfang der 1990er in Umlauf gebracht. Den Namen „Gemäldeserie“ bekamen diese Banknoten, weil auf Ihnen Kopfbildnisse aufgedruckt wurden, die kulturhistorisch anerkannten Gemälden entsprangen. Dies sollte zur Fälschungssicherheit beitragen.
Für die zu gestaltende Rückseite wurde ein Wettbewerb veranstaltet, zu dem sechs Grafiker sich beweisen könnten. Gewonnen hat Hermann Eidenbenz, doch dessen Entwurf für den 1000 DM-Schein wurde doch nicht genommen, weswegen Albrecht Dürers Gemälde „Ritter, Tod und Teufel“ gegen den Limburger Dom von Sebastian Sailer getauscht wurde.
Von der dritten Banknotenserie gab es im Laufe der Zeit fünf Versionen, da sich die Präsidenten und Vizepräsidenten änderten und die Unterschriften entsprechend angepasst wurden. Hinzu kam, dass das Zuchthaus abgeschafft wurde und die Geldfälschung nun unter „Freiheitsstrafe“ stand.
Nennwert |
Farbe |
Maße |
Erstausgabe |
5 DM |
grün |
120 mm × 60 mm |
6. Mai 1963 |
10 DM |
blau |
130 mm × 65 mm |
21. Oktober 1963 |
20 DM |
grün |
140 mm × 70 mm |
10. Februar 1961 |
50 DM |
Braun-grünlich |
150 mm × 75 mm |
18. Juni 1962 |
100 DM |
blau |
160 mm × 80 mm |
26. Februar 1962 |
500 DM |
rot |
170 mm × 85 mm |
26. April 1965 |
1000 DM |
Braun-grünlich |
180 mm × 90 mm |
27. Juli 1964 |
Sicherheitszeichen:
- Guillochen
- mehrstufiges Kopfwasserzeichen
- Sicherheitsfaden
- Unter UV-Licht fluoreszierende Notennummern
- Teilweise in das Papier eingelassene grüne, gelbe und blaue fluoreszierende Fasern
- Verschiedene Farbtönungen
- M-Merkmal auf dem Sicherheitsfaden (ab 1977)
- Strafandrohung für Nachmachung und Verfälschung.
Ersatzserie (BBk II) und Bundeskassenscheine
Die zwei Ersatzserien (je eine für West- und eine für Ostdeutschland) sollte eigentlich geheim bleiben, jedoch war es kein Geheimnis. Sie diente zu dem Zweck, dass auch dann genug Bargeld im Umlauf sein könnte, wenn es zu einer größeren Störung kommen sollte und ein Austausch nötig gewesen wäre. In den Druck gingen sie ab dem 20. Januar 1959. Genaueres dazu gab es allerdings erst 2010, als die 30-jährige Geheimhaltungsfrist ablief. Die BBk II war die Serie für den Westen, die des Ostens nannte sich auch „Berlin-Serie“ oder „B-Serie“ und enthielt einen zusätzlichen 5 Mark-Schein.
1967 kamen kleine Werte wie 5, 10 und 50 Pfennig sowie 1 und 2 DM hinzu, da das Münzgeld entsprechend gesichert sein sollte, weil es in Krisenzeiten der Materialwert so hoch war, dass sie gesammelt oder eingeschmolzen wurden.
Aufgrund unzureichender Sicherheitsmerkmale wurde 1988 die Vernichtung der Ersatzserie beschlossen. Hinzu kam der elektronischen Zahlungsverkehr. Privaten Entsorgungsfirmen wurden beauftragt, allerdings waren nicht alle ehrlich, weswegen heute immer noch einige Scheine im Besitz von Sammlern sind. Jede Auktion, die öffentlich wird allerdings beendet, da es sich um Diebesgut handelt.
BBk II für Westdeutschland
Nennwert |
Farbe |
Maße |
Stückzahl |
10 DM |
blau |
130 mm × 65 mm |
186.480.000 |
20 DM |
grün |
140 mm × 70 mm |
199.980.000 |
50 DM |
braun |
150 mm × 75 mm |
179.040.000 |
100 DM |
blau |
160 mm × 80 mm |
104.580.000 |
Sicherheitsmerkmale:
- Wasserzeichen
- Fluoreszierende Fasern (100 DM Schein)
- Sicherheitsfaden + Ausgabedatum 1. Juli 1960
BBk II für West-Berlin
Nennwert |
Farbe |
Maße |
Stückzahl |
5 DM |
grün |
120 mm × 60 mm |
20.500.000 |
10 DM |
blau |
130 mm × 65 mm |
24.500.000 |
20 DM |
grün |
140 mm × 70 mm |
25.900.000 |
50 DM |
braun |
150 mm × 75 mm |
25.500.000 |
100 DM |
blau |
160 mm × 80 mm |
18.500.000 |
Sicherheitsmerkmale:
Flächenwasserzeichen aus den Buchstaben „BBk“
Ausgabedatum 1. Juli 1963
Bundeskassenscheine
Nennwert |
Farbe |
Maße |
5 Pfennig |
grün |
60 mm × 40 mm |
10 Pfennig |
braun |
70 mm × 45 mm |
50 Pfennig |
magenta |
80 mm × 50 mm |
1 DM |
blau |
90 mm × 55 mm |
2 DM |
violett |
100 mm × 60 mm |
Sicherheitsmerkmale:
- Guillochen
Die Vierte Serie (1990)
Da die Menschen immer bessere Banknoten-Fälschungen herstellen konnten und die Sicherheitsmerkmale auch keine großen Schwierigkeiten machten, wurde am 19. März 1981 beschlossen, neue Banknoten herstellen zu lassen. Jedoch brauche es noch rund 10 Jahre bis diese neuen Scheine, wozu auch der 100- und den 200-DM-Schein gehörte, in Umlauf gebracht werden konnten. Dies lag unter anderem auch daran, dass man sich der Gestaltung lange unsicher war, auch wenn es schon länger feststand, dass Porträts als Hauptmotiv genutzt werden sollten.
Wichtig war, dass die Personen in Hinsicht ihres Geschlechtes, der Herkunft und Religion sowie des Arbeitsgebietes ausgewogen sein sollten. Auch wenn die Auswahl von Frauen, die ein eigenes Werk erschaffen hatten, sehr selten waren, so konnten vier gefunden werden, die auf die Banknoten geduckt wurden:
- Bettina von Arnim (1785–1859), Schriftstellerin – 5 Mark Schein
- Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848), Dichterin – 20 Mark Schein
- Clara Schumann (1819–1896), Komponistin und Pianistin – 100 Mark Schein
- Maria Sibylla Merian (1647–1717), Naturforscherin, Malerin und Kupferstecherin – 500 Mark Schein
Auf der Herrenseite entschied man sich für:
- Carl Friedrich Gauß (1777–1855), Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker – 10 Mark Schein
- Balthasar Neumann (1687–1753), Baumeister des Barock – 50 Mark Schein
- Paul Ehrlich (1854–1915), Mediziner und Serologe – 200 Mark Schein
- Wilhelm (1786–1859) und Jacob Grimm (1785–1863), Sprachwissenschaftler und Sammler deutschen Sprach- und Kulturguts – 1000 Mark Schein
Nennwert |
Rückseite-Hauptmotiv |
Farbe |
Maße und Gewicht |
Erstausgabe |
5 DM |
Brandenburger Tor |
grün |
122 mm × 62 mm |
27. Oktober 1992 |
10 DM |
Vizeheliotrop |
blau |
130 mm × 65 mm |
16. April 1991 |
20 DM |
Schreibfeder und eine Buche |
grün |
138 mm × 68 mm |
30. März 1992 |
50 DM |
Teilansichten von Gebäuden Neumanns |
grün |
146 mm × 71 mm |
30. September 1991 |
100 DM |
Konzertflügel und das Hoch’sche Konservatorium in Frankfurt |
blau |
154 mm × 74 mm
|
1. Oktober 1990 |
200 DM |
Mikroskop sowie abstrahierte Darstellungen von Viren und Bakterien, ein Äskulapstab und eine stilisierte Retorte |
rot |
162 mm × 77 mm |
1. Oktober 1990 |
500 DM |
Löwenzahns sowie einer Raupe und eines Falters des Ginster-Streckfußes |
magenta |
170 mm × 80 mm |
27. Oktober 1992 |
1000 DM |
aufgeschlagener erster Band (A–Biermolke) des Deutschen Wörterbuchs (Leipzig 1854) |
braun |
178 mm × 83 mm |
27. Oktober 1992 |
Sicherheitsmerkmale:
- Papier aus Baumwolle mit einer Dicke von 100 ?m
- gelbe, blaue und rote fluoreszierende Fasern
- flächenbezogene Masse von 90 g/m²
- Nutzung von fluoreszierenden Farbe auf der Vorderseite ( oben links und unten rechts)
- individuelle Prüfziffer
- Wasserzeichen (gespiegelte Porträt)
- Notenwert-Wasserzeichen
- Durchsichtsregister
- aluminiumbeschichteter Sicherheitsfaden
- Mikroschrift, Stichtiefdruck und moiréerzeugende an unterschiedlichen Stellen
- Kippeffekt der „DM“
- optisch-variable Farbe (500- und 1000 D-Mark-Banknoten)
Sicherheitsmerkmale (nur erkennbar mit technischen Hilfsmitteln)
- Wasserzeichenbarcode
- Magnetpigmente in bestimmten Druckfarben
- bestimmte Druckbilder unter UV- oder Infrarotlicht
Sicherheitsmerkmale (BBk IIIa, ab 1. August 1997)
Die 100 und 200 Mark wurden am häufigsten gefälscht, weswegen sich am 1. August 1997 für neue Sicherheitsmerkmale entschieden wurde, was ein halbes Jahr später auch den 50 Mark Schein betraf. Auf der linken Seite erhielten die Scheine ein Kinegramm, welches auf der linken Seite aufgetragen wurde. Die rechte Seite wurde mit einem Perlglanzstreifen aufgewertet. Insgesamt verbesserte man den sogenannten „Kippeffekt“ und die Farben wurden ein wenig verändert. Eine Änderung erfuhren zudem auch die Rückseiten, die ein neues Hintergrundmuster bekamen.