5 DM Gedenkmünze „Carl Friedrich Gauss“

Was Sie über die 5 DM Gedenkmünze „Carl Friedrich Gauss“ wissen sollten

Die Sammlermünze „Carl Friedrich Gauss“ (eigentlich Gauß, aber durch die Schreibweise in Versalien, wurde daraus Gauss) wurde zum Gedenken an den deutschen Mathematiker, Physiker, Astronom und Geodäten Gauß (1777 – 1855) anlässlich seines 200. Geburtstags im Ausgabejahr 1977, auf den Markt gebracht. Sie war die 24. Gedenkmünze der Bundesrepublik Deutschland.

Die Prägeanstalt Hamburg produzierte insgesamt 8.000.000 Stück, wovon 250.000 Gedenkmünzen in der begehrten Spiegelglanz- bzw. Polierte-Platte-Qualität, als hochwertige 625er-Silbermünzen geprägt wurden. (Quelle: Bundesbank)
Der Rest der Auflage bestand aus Münzen der nicht so hochwertigen Stempelglanz-Qualität, die aus einer Kupfer-Nickel-Legierung mit Nickelkern (Schichtwerkstoff) besteht. Das Kürzel „G“ auf der Münze verrät die Prägestätte – die Hamburgische Münze.

Das Design dieser Gedenkmünze der BRD übernahm diesmal der Bildhauer und Medailleur Erich Ott (1908 – 1993) aus München. Er gehört mit Heinz Hoyer zu den bekanntesten deutschen Münzgestaltern.

Für die Bildseite wurde das frontale Porträt des Wissenschaftlers und der Versalien-Schriftzug „Carl Friedrich Gauss 1777 – 1855“, als Motive gewählt. Die Wertseite zeigt einen stilisierten Bundesadler, den Text „Bundesrepublik Deutschland Deutsche Mark“, die Wertzahl, das Prägejahr 1977 und das Kürzel der Prägestätte.

Die Versalien-Randschrift der 5-DM-Gedenkmünze lautet „Pauca sed matura“ (Deutsch: Weniges aber Reifes) – das Motto Gaußes. Zwischen dem Anfang und dem Ende der Randschrift ist eine Arabeske und zwischen den Worten „Pauca“, „sed“ und „matura“ sind jeweils zwei Sternchen eingeprägt.

Carl Friedrich Gauß, der schon den 10-DM-Schein zierte, behauptete von sich selbst, er habe Rechnen noch vor dem Reden gelernt und in Anbetracht seiner Leistungen, mag man ihm das sogar glauben. Er war ein Genie, das die komplexesten Rechnungen im Kopf durchführen konnte. Bereits mit 16 Jahren wusste er, dass es neben der euklidischen Geometrie noch eine andere geben muss. Mit 18 hatte Gauß die Methode der kleinsten Quadrate und das Gesetz der normalen Fehlerverteilung entdeckt. Die glockenförmige Kurve ist bis heute jedem Statistiker bekannt. 1799 veröffentlichte er den Fundamentalsatz der Algebra. Zusammen mit Alexander von Humboldt erforschte er den Erdmagnetismus. Er ist der Vater der Wahrscheinlichkeitsrechnung.
 
Wegen des großen Interesses in der Bevölkerung waren nicht nur die hochwertigen Münzen aus Silber nach kurzer Zeit bei der Bundesbank der BRD ausverkauft, sondern auch die in der einfache Stempelglanz-Qualität. Die 5-DM-Gedenkmünze in der Qualität Spiegelglanz erzielt heute Höchstpreise.