Darknet als Komplize beim Blütenhandel

Bitcoins und Internet: eine Kombination die zu illegalen Handlungen einlädt

Das Darknet als Komplize beim Blütenhandel

Technisch auf dem neuesten Stand, vertreiben die Geldfälscher meistens aus Bulgarien, Italien (Region Neapel) ihre Blüten in Massen über das Internet. Im Darknet oder auch Deepnet genannten Bereich des Internets, der kriminellen Nische, in der jeder alles kaufen kann, was vorstellbar ist – oder was man sich lieber nicht vorstellen möchte –, gibt es die Blüten zum Paketpreis.

Darknet? Nie gehört

was-ist-das-darknetFür die meisten Deutschen wurde „Darknet“ erst 2015 zu einem Begriff, als die Medien über das eigentlich anonyme Seitensprungportal „Ashley Madison“ berichteten, bei dem Hacker die Namen der Mitglieder veröffentlichten. Die Veröffentlichung erfolgte im Darknet und war nur denen zugänglich die ihren Weg in dieses Deepnet gefunden hatten. Da kaum einer den Weg kannte und das Seitensprungportal wohl die Ehen vieler internationaler Prominenten ins Wanken brachte, betraf es ja Deutschland nicht wirklich. In Deutschlands Arbeitszimmern und Hobbykellern gärt es unter der Fassade aber schon viel länger. Das Darknet ist auch 2016 ein großer und immer größer werdender Tummelplatz für zwielichtige Gestalten und illegale Deals.

Wo ist das Darknet?

Da sich die Anbieter nicht einfach über die Googlesuche finden lassen können, agieren die Verbrecher unerkannt und gänzlich anonym. Unter dem Hashtag „Darknet“ kommen ungeheuerliche Angebote und Gesuche zum Vorschein. Man muss kein Hacker sein, um dort auf Waffenhandel, Menschenhandel und ganzen Drogenhandelsplattformen zu stoßen und dort bekommt man eben auch falsche Euros zu Paketpreisen.

Wie funktioniert der Handel auf Darknet?

Die kriminellen Anbieter zahlen an die Plattformen mit Namen wie Outlaw, Bloomsfield oder Crypto. Diese funktionieren ähnlich wie Amazon. Die Händler zahlen eine Verkaufsprovision, leisten eine Sicherheitseinlage namens „vendor bond“ und die Zahlungen erfolgen über Bitcoins.

Wie ist das Darknet aufgebaut?

the deep web secret encrypted network inside dark netDas Darknet ist ein Spielplatz von Verschwörungstheoretikern und Whistleblowern. Die Webadressen sehen kryptisch aus und das ist so gewollt. Es gibt vereinzelt Register, aber ein großer Teil ist für den, der die Webadresse nicht kennt, nicht auffindbar. Nicht zentral gesteuert und völlig anonym ist das Deepnet der düster Counterpart zu gläsernen Verhaltensmustern der User bei Amazon, Google, Facebook etc. Es werden im Darknet überhaupt keine Daten der Besucher gespeichert und jeder teilnehmende Computer ist quasi ein Server für ein Mini-Darknet, wobei die Informationen die auf den unzähligen Computern gespeichert sind, zunächst nie vollständig sind und dann auch noch verschlüsselt. Datenübertragungen zwischen den Mini-Servern erfolgen anonymisiert und selbst wenn die Polizei mal etwas über einen Drogen-, Falschgelddeal oder sonstiges aufschnappt, kann sie es nicht zuordnen. Leider spielen auf dem Darknetspielplatz, der eigentlich dem Guten und Neutralen dienen sollte, viele Terroristen, Pädophile, Menschen- und Waffenhändler, Geldfälscher und andere Kriminelle.

  • Teilnehmende Computer werden zu Servern für Teile eines Darknetinhalts

  • Es werden keine Meta-Daten oder andere Userdaten gespeichert

  • Alles ist verschlüsselt und anonymisiert

Was sind Bitcoins (Währungskürzel: BTC)?

BitcoinsDie Währung Bitcoin (zusammengesetzt aus „Bit“ – kleinste Speichereinheit und „Coin“ engl. für Münze) ist rein virtuell und bereits seit 8 Jahren auf dem Markt. Sie werden bei keiner Bank Bitcoins bekommen, wohl aber auf speziellen Handelsplätzen im Internet – den sogenannten Bitcoin-Börsen. Die Zahlung mit der Internetwährung funktioniert ähnlich wie gängige Bezahlsysteme. Nachdem man Bitcoins auf Börsen wie Bitcoin.de erstanden hat, werden sie virtuell in einem „Wallet“ (engl. Für Geldbörse) gespeichert und können dort zum Kauf legaler, aber leider auch illegaler Waren und Dienstleistungen erworben werden. Ein Bitcoin kostet derzeit gut 500 Euro. Um den aktuellen Kurs der Digitalwährung zu errechnen, kann man – im regulären Netz – Bitcoin-Währungsrechner benutzen. Pädophile, Terroristen, Drogenhändler, Fälscherbanden haben die anonyme Währung für sich entdeckt – das Geschäft mit den Bitcoins blüht und hat eine düstere Eigendynamik entwickelt.

  • Bitcoins sind eine rein virtuelle Währung

  • Man kann sie nur auf Bitcoin-Börsen erstehen

Ab wann wird es illegal?

Käufer machen sich ebenso strafbar, wie die Anbieter. Der Kauf von illegalen Gütern ist ebenso strafbar, wie der Handel. Während die Verkäufer, die meist vom Ausland aus agieren, fast immer ungeschoren davonkommen, lassen sich die Spuren der Käufer aus Deutschland nicht so leicht verwischen. Ob es die Post ist, die ein verdächtiges Päckchen öffnet, oder die Polizei. Die Internetkriminalität fliegt glücklicherweise immer öfter auf. Unsere Polizei, von vielen noch als etwas rückständig in Bezug auf das Netz belächelt, ist mittlerweile „nerdiger“, als so mancher Möchtegernhacker. Im Darknet kann man ja nicht einfach mal googeln. Trickreich geben sich Polizisten als Käufer oder Anbieter aus und gehen so auf Verbrecherjagd. Erschwert wird den Beamten ihre Arbeit allerdings durch Zuständigkeiten, wenn es andere Länder betrifft. Die Zusammenarbeit, auch im Euroraum ist langwierig und kompliziert.