5 DM Gedenkmünze „Balthasar Neumann“

5 D-Mark Gedenkmünze „Balthasar Neumann“

Das sollten Sie unbedingt über die 5 DM Gedenkmünze „Balthasar Neumann“ wissen

Die Sammlermünze „Balthasar Neumann“ wurde zum Gedenken an den größten Baukünstler des deutschen Barock, Balthasar Neumann (1687 – 1753) anlässlich seines 225. Todestags im Ausgabejahr 1978, in Umlauf gebracht. Sie war die 27. Gedenkmünze der Bundesrepublik Deutschland.

Die Prägeanstalt Stuttgart produzierte insgesamt 8.000.000 Stück, wovon 259.120 Gedenkmünzen in der begehrten Spiegelglanz- bzw. Polierte-Platte-Qualität, als hochwertige 625er-Silbermünzen geprägt wurden. (Quelle: Bundesbank)
Der Rest der Auflage bestand aus Münzen der nicht so hochwertigen Stempelglanz-Qualität, die aus einer Kupfer-Nickel-Legierung mit einem Nickelkern (Schichtwerkstoff) besteht. Das Kürzel „D“ auf der Münze verrät die Prägestätte – die Staatliche Münze Stuttgart.

Das Design dieser Gedenkmünze der BRD übernahm diesmal der Bildhauer und Medailleur Hubert Klinkel aus Oberschwarzach im Landkreis Schweinfurt.

Für die Bildseite wurde anstelle eines Porträts Neumanns, ein Ausschnitt aus einem seiner Werke als Motiv gewählt. Man sieht auf der Gedenkmünze den Blick in den Gewölbebereich der „Großen Vierung“ der Wallfahrtskirche zu Vierzehnheiligen. Umrandet wird das Motiv von dem Versalien-Schriftzug „Balthasar Neumann 1687-1753“. Die Wertseite zeigt einen stilisierten Bundesadler, den Text „· Bundesrepublik Deutschland · Deutsche Mark“, die Wertzahl, das Prägejahr 1978 und das Kürzel der Prägestätte. Die Versalien-Randschrift der 5-DM-Gedenkmünze lautet „Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen 1743-1772“.

Die Basilika Vierzehnheiligen wurde nach der alten christlichen Sage über den Gnadenort an dem der Schäfer Hermann Leicht, im Jahr 1445, eine Vision von einem Kind, umgeben von 14 Kindern, hatte. Das Kind sagte zu ihm, dass es Nothelfer seien und eine Kapelle haben möchten. Nachdem dort gleich ein Kreuz errichtet wurde, begannen dort wundersame Heilungen und das Frankenthal wurde zum Pilgerort.

Die Basilika selbst wurde von dem Abt Stephan Mösinger in Auftrag gegeben. Balthasar Neumann war nicht der einzige Baumeister dieser Wallfahrtskirche. Er musste er sich eine Zusammenarbeit mit Krohne, dem Privatarchitekten des Fürstbischofs, gefallen lassen. Durch dessen Ambition, die Wallfahrtskirche mehr in eine protestantische Predigerkirche umzuformen, wurde Krohne jedoch schnell wieder fallengelassen. Neumann und der Baumeister Küchel stellten die Kirche fertig und versuchten so viele protestantische Krohne-Einflüsse wie möglich rückgängig zu machen. Nach 29 Jahren Bauzeit wurde die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen 1772 fertiggestellt.

Balthasar Neumann war einer der größten Baumeister des 18. Jahrhunderts. Der Sohn eines Tuchmachers lernte zunächst die Geschütz- und Glockengießerkunst. Sein Geburtsdatum ist nicht bekannt, nur sein Taufdatum am 30. Januar 1687. Nach seinem Beitritt in die fränkische Kreisartillerie absolvierte er Fortbildungen zum Ingenieur für Militärbauwesen und Architekt für die Zivilbaukunst. Neumanns Ruf, besonderes Geschick für technische Lösungen bei verfahrenen Bauproblemen, eilte ihm weit voraus. Durch ihn entstanden sakrale Bauwerke wie
wie die Würzburger Hofkirche, die Basilika Vierzehnheiligen oder die Benediktinerabteikirche Neresheim. Aber auch weltliche Bauten wie das Treppenhaus des Schlosses Augustenburg oder den Springbrunnen des Brühler Schlossgartens.
 
Wegen des großen Interesses in der Bevölkerung waren die hochwertigen Münzen aus Silber nach kurzer Zeit bei der Bundesbank der BRD ausverkauft. Die 5-DM-Gedenkmünze in der Qualität Spiegelglanz erzielt heute hohe Preise.