10 Euro Schein

Nach dem Fünfer ist der Zehner die zweite Euro-Banknote der Europa-Serie, die eine Rundumerneuerung verpasst bekam. Sehr viel hat sich auf den ersten Eindruck nicht verändert, aber der Schein trügt. Der neue 10-Euro-Schein ist stabiler und fälschungssicherer als sein Vorgänger.

Mit Wartezeit, aber ohne Chaos

Nach dem monatelangem Chaos mit den Automaten, die keine neuen 5-Euro-Scheine annehmen wollte, ging die Europäische ZZntralbank (EZB) beim neuen Zehner auf Nummer sicher. Die neuen 10-Euro-Scheine brauchten deutlich länger von ihrer Präsentation bis sie in den Umlauf kamen. Durch die Mehrzeit, schaffte man es, dass Automatenhersteller genug Zeit hatten, ihre Geräte umzurüsten.

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Was ist anders bei den neuen 10-Euro-Scheinen?

Einige Veränderungen fallen sofort auf, wenn man sich den alten und den neuen 10-Euro-Schein gegenüber legt und vergleicht.

  • Die Farbintensität des Rot, welches beim alten eher blass ausfiel, erstrahlt nun mit leichtem Touch ins Orange
  • Das Motiv ist weiterhin ein Torbogen auf der Vorderseite und eine Brücke auf der Rückseite, beide wieder im architektonischen Stil der Romanik des 11.–12. Jahrhunderts. Die Darstellungsart hat sich jedoch geändert. Die Motive sehen plastischer und dreidimensionaler aus.

Der Grund, warum es alle Motive der Euro-Scheine fiktiver Natur sind und keine echten Bauwerke der Epochenstile darstellen, ist, dass vermieden werden soll, einzelne Regionen oder ganze Länder einen Wettbewerbsvorteil im Tourismus zu geben.

  • Die auffällige Farbwahl der Wertzahl in schimmernden Smaragdgrün fällt ebenso auf
  • Textlich ist es voller geworden. Bei den alten 10-Euro-Scheinen fehlte die kyrillische Schreibweise „EBPO“, die durch den Beitritt Bulgariens nötig wurde. Ebenso wurde die Abkürzung der Europäischen Zentralbank, mit Ausnahme der kroatischen Schreibweise, in allen Sprachen der EU zugefügt

Obwohl nicht alle EU-Mitglieder den Euro als Währung haben gehören, sind sie – vielleicht in Hoffnung – schon mit auf den neuen Scheinen aufgeführt.

  • Auf den alten 10-Euro-Banknoten gab es noch eine Länderkennung, welche die Herkunft verrät. Auf dem neuen 10-Euro-Schein steht an dessen Stelle ein Kürzel der Druckerei, aus der der Schein stammt. So erhält man keinerlei Auskunft über das Auftragsland.

Mit bloßem Auge im Gegenlicht

Bei einem einfachen Blick auf den Schein im Gegenlicht lassen sich gleich mehrere Sicherheitsmerkmale erkennen:

  • Ein Hologramm am rechten Rand in dem (von oben nach unten) das €-Symbol, das Porträt der Europa, der Torbogen und die Zahl 10 stehen

Die schöne Europa, nach welcher der Erdteil Europa getauft worden sein soll, wurde als Motiv aller Euro-Banknoten gewählt. Sie wird so dargestellt, wie sie auf einer süditalienischen, mehr als 2000 Jahre alten, Vase abgebildet ist, die im Louvre ausgestellt ist. Laut griechischer Mythologie war sie die Tochter des phönizischen Königs Agenor und seiner Frau Telephassa. Sie soll so schön gewesen sein, dass selbst Zeus sich in sie verliebte und mit ihre drei Kinder zeugte.

  • Das Wasserzeichen mit Europas Kopf, dem Torbogen im Hintergrund und der Wert 10 oben rechts über dem Porträt auf der Vorderseite und spiegelverkehrt auf der Rückseite
  • Eine smaragdfarbene 10 unten links auf der Vorderseite

Gekippt und hin und her bewegt

  • Beim Kippen sehen Sie einen Lichtbalken in der Wertzahl dessen Farbe sich von Smaragdgrün zu Tiefblau verändert und vertikal wandert
  • Auf der Rückseite befindet sich links mittig ein vertikaler Perlglanzstreifen – der Sicherheitsfaden. Wenn man den Schein kippt, sieht man im Wechsel das €-Symbol und die Wertzahl 10

Berührt und gefühlt

  • Wenn Sie den neuen 10-Euro-Schein einmal befühlen fallen Ihnen sicherlich zunächst die Festigkeit des Scheins und seine glatte Oberfläche auf. Durch die Spezialbeschichtung ist diese anderes als bei der ersten Euro-Serie
  • Die große 10 und das Hauptmotiv auf der Vorderseite sind ebenfalls erhaben und geriffelt

Die besonderen Effekte werden größtenteils durch eine Kombination aus verschiedenen Druckverfahren erreicht. Zur Anwendung um diese fühlbare Riffelung zu erhalten, wird Stichtiefdruck benutzt.

  • An beiden Seiten sehen Sie eine leicht schräge Strichlinienansammlung. Wenn Sie diese mit den Fingernägeln prüfen, merken Sie die Riffelung. Diese ist besonders für Sehbehinderte wichtig, da bei jedem Wert die Riffelung anders ist. Beim Zehner sind es zwei Blöcke mit jeweils 12 Linien

Unter der Lupe und speziellen Lampe sichtbar

Nach den Sicherheitsmerkmalen, die Sie nach den drei Prüfmethoden „Sehen“, „Fühlen“ und „Kippen“ ganz leicht selbst kontrollieren können, gibt es noch die verborgenen Checks, ob Bargeld echt ist, die nur Profis erkennen. Auf dem neuen 10-Euro-Schein wären das:

  • Der nur mit Lupe sichtbare Nennwert der 10-Euro-Scheine in Mikroschrift im Bild des Aquädukts
  • Unter UV-Licht leuchten die Sterne in der Europa-Flagge sowie auch andere Stellen, teilweise gelb, teilweise rot auf
  • In dem Papier sind einige fluoreszierende Fasern eingearbeitet, die unter UV-Licht dreifarbig leuchten
  • In Infrarotlicht treten die smaragdfarbene Wertzahl 10, die rechte Seite des Torbogens und der silberne Streifen klar hervor. Auf der Rückseite sind es auch die Wertzahl und zusätzlich die Seriennummer des Scheins

Durch Papier und Lackierung stabiler und langlebiger

Neuer 10 Euro Schein ab September 2014 VektorAlle neuen Euro-Banknoten fühlen sich etwas künstlicher an, als die alten. Das liegt an einer Spezialbeschichtung, die das Leben der neuen 10-Euro-Scheine verlängern soll. Die alten meist benutzten Geldscheine – die bis zu einer Höhen von 50-Euro – erlebten nämlich meistens ihr viertes Druckjubiläum nicht, da sie schon zu zerfetzt, abgenutzt und verschmutzt waren. In der zweiten Druckserie der Euros wurde zunächst die Papierqualität verändert. Der Grundstoff des Papiers, Substrat genannt, ist weiterhin aus den Samenhaaren von Baumwolle hergestellt. Das langfaserige Baumwollpapier, welches zur Produktion der neuen Euro-Scheine verwendet wird, wird zusätzlich mit Sicherheitsmerkmalen versehen und am Ende mit einer speziellen Oberflächenbeschichtung, einem Speziallack, versehen. Die alten 10-Euro-Scheine standen lange in der Kritik, da hier, um mehr Haltbarkeit zu erzielen als Konservierungsstoff, den Hormonhaushalt schädigende metallorganische Zinn-Verbindungen wie Tributylzinnhydrid (TBT) eingesetzt wurden. In den neuen Scheinen fehlt, laut EZB, der Stoff gänzlich.

Wenn Sie den neuen 10-Euro-Schein in die Hand nehmen, werden Sie sofort merken, dass er sich ganz anders, glatter und auch viel fester anfühlt, als die alten. Die neue Veredelung der Scheine ist zwar in den Produktionskosten teurer, zahlt sich aber durch die lange Lebensdauer mehr als aus. Außerdem fand man 2014 heraus, dass auf dem neuen Sicherheitspapier mit den herkömmlichen Methoden so gut wie keine Fingerabdrücke nachgewiesen werden können. Das ist sicherlich kein tolles Sicherheitsmerkmal für Ermittler der Polizei, zeigt aber auch, dass sich auf den Banknoten auch nicht viel anderes hält, was in Hinsicht auf Hygiene ein Plus ist.

Bald gibt’s keine alten 10-Euro-Scheine mehr

Nachdem die Bundesbank und Banken nur noch neue 10-Euro-Scheine ausgeben, verschwinden die alten Scheine nach und nach und werden vernichtet. Heute, mit Stand 2016, sind bereits überwiegend neue 10-Euro-Scheine im Umlauf. Die alten Banknoten bleiben aber weiterhin gültiges Zahlungsmittel und das bisher ohne zeitliche Einschränkung. Der Umtausch wird wie bei der DM über Jahrzehnte lang möglich sein.

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