10 Euro Münzen

Die erste 10-Euro-Silbergedenkmünze, die „Einführung des Euro – Übergang zur Währungsunion“, trat damals das lange Erbe der 10-DM-Silbermünzen an. Nun wurde die letzte 10-Euro-Münze schon geprägt und ihr Nachfolger, eine 20-Euro-Münze mit dem Motiv „Rotkäppchen“ aus der Serie Grimms Märchen ist längst im Handel.

Erinnerungen an eine Ära

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  • 1970 wurde anlässlich der Olympischen Spiele in Deutschland die erste 10-DM-Silbergedenkmünze in der Feinheit 625/100 geprägt
  • Die nächsten fünf Münzen waren auch Olympiamünzen mit anderen Motiven
  • 1987 bis 1997 wurde die neue Tradition fortgeführt und weitere 23 Münzen folgten in gleicher Qualität
  • 1998 wurde die Qualität auf einen Silbergehalt von 92,5 Prozent angehoben und über 14 Münzen bis zur letzten 10-DM-Gedenkmünze 2001 gehalten
  • 2002 wurde die Währung von DM auch Euro umgestellt und die erste 10-Euro-Gedenkmünze erschien in der Feinheit 925/100, die über 50 Münzen bis
  • 2010 gehalten wurde
  • 2011 wurde für die Dauer von 25 Münzen auf zwei Qualitäten umgestellt. Spiegelglanz (sp) mit 62,5 Prozent Silberanteil und Normalprägung aus Kupfer mit Nickel
  • 2015 beschloss die Bundesregierung, die Prägung von 10-Euro-Gedenkmünzen einzustellen und ab 2016 durch 20-Euro-Silbermünzen zu ersetzen.
  • Im Oktober 2015 erschien die letzte deutsche 10-Euro-Münze die anlässlich des 500. Geburtstags des deutschen Renaissancemalers und Porträtisten Lucas Cranach dem Jüngeren
  • Im Februar 2016 erschien die erste 20-Euro-Silbergedenkmünze mit Grimms Märchen – Rotkäppchen in der Feinheit 925/1000 zum Ausgabepreis von 20 Euro

Wo kommt die Sammlermünze her?

Bei allen Gedenkmünzen kann man von dem Münzzeichen auf die Prägestätte schließen, die sie im Auftrag des Bundesfinanzministeriums produziert hat. Eine Ausnahme bilden die Münzen, die für große Sportereignisse geprägt wurden. Es gibt deutschlandweit insgesamt fünf Prägeanstalten: A für Berlin, D für München, F für Stuttgart, J für Hamburg und G für Karlsruhe.

Motive und Gestaltung

Bei dem Design der 10-Euro-Silbergedenkmünzen ist viel von der Zeit der DM-Sondermünzen übernommen worden. Die Motivseite ist weiterhin so gestaltet, dass im Münzkern das Motiv geprägt wird. Auf der Wertseite befindet sich weiterhin der Bundesadler im Kern mit dem Schriftzug „Bundesrepublik Deutschland“. Dieser sieht bei jeder Münze etwas anders aus, da den Künstlern freie Hand gelassen wird, solange der Adler optisch noch zum Rest des Motivs passt. Auch der Rand ist, wie schon bei den DM-Sammlermünzen mit einer dem Motiv entsprechenden vertieften Schrift versehen. Neu sind lediglich die zwölf Sterne der EU-Staaten.

Bei der Themen- und somit auch Motivwahl hat sich auch nichts verändert. Die Auswahl des Themas erfolgte von 2002 an, wie zu DM-Zeiten, als ausgeschriebener Wettbewerb. Einzige Voraussetzung um einen Themenvorschlag abstimmungsreif zu bekommen war und ist, dass das gewählte Thema direkten Bezug zu einer für Deutschland wichtigen Person (100. Geburtstag eines Dichters oder Politikers beispielsweise), einem Geschehnis (z. B. Eröffnung des Lufthansawerks, Olympische Spiele in Deutschland) oder einem wichtigen Teil der Vergangenheit Deutschlands (Saurier, Urvögel etc.) innehat.
In dieser Liste finden Sie, für jedes Jahr, in dem es die 10-Euro-Münzen gab, ein Beispiel der jeweiligen Motive, die für diese Jahre gewählt worden sind. Sie stehen als Beispiele für die Diversität der Motive, die jeweils gewählt worden sind:

  • Jahrgang 2002 – 10-Euro-Gedenkmünzen anlässlich der Documenta Kassel
  • Jahrgang 2003 – 10-Euro-Gedenkmünzen zu Ehren der Industrielandschaft Ruhrgebiet
  • Jahrgang 2004 – 10-Euro-Gedenkmünzen zu Ehren des Nationalparks Wattenmeer
  • Jahrgang 2005 – 10-Euro-Gedenkmünzen zu Ehren des 200. Todestags von Friedrich von Schiller
  • Jahrgang 2006 – 10-Euro-Gedenkmünzen anlässlich des Jubiläums 650 Jahre Städtehanse
  • Jahrgang 2007 – 10-Euro-Gedenkmünzen anlässlich des Jubiläums 50 Jahre Römische Verträge
  • Jahrgang 2008 – 10-Euro-Gedenkmünzen zu Ehren der Himmelsscheibe von Nebra
  • Jahrgang 2009 – 10-Euro-Gedenkmünzen zu Ehren des 100. Geburtstags der Gräfin Marion Dönhoff
  • Jahrgang 2010 – 10-Euro-Gedenkmünzen anlässlich des Jubiläums 300 Jahre Porzellanherstellung
  • Jahrgang 2011 – 10-Euro-Gedenkmünzen anlässlich des Jubiläums 150 Jahre seit der Entdeckung des Urvogels Archaeopteryx in Mittelfranken
  • Jahrgang 2012 – 10-Euro-Gedenkmünzen anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Nationalbibliothek
  • Jahrgang 2013 – 10-Euro-Gedenkmünzen zu Ehren Schneewittchens
  • Jahrgang 2014 – 10-Euro-Gedenkmünzen anlässlich des 150. Geburtstags von Richard Strauss
  • Jahrgang 2015 – 10-Euro-Gedenkmünzen zu Ehren der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger

Silbergehalt im Wandel

10-euro-gedenkmuenzeZu Zeiten der DM-Münzen aus Feinsilber gab es zunächst nur eine Prägequalität – die Feinheit betrug 625/100. 1998 änderte die Bundesbank den Silbergehalt auf den von reinstem Silber mit einem Anteil von 92,5 Prozent. Waren die Münzen nicht vorher schon als Wertanlage gesehen worden, wurden sie es nun. Nur von den seltenen Goldmünzen, die als Sonderausgaben ausgegeben wurden, übertroffen, waren jetzt auch Nicht-Numismatiker der Sammelleidenschaft verfallen. Der Materialwert wurde 2011 zum Problem der Bundesbank, denn durch die Wertsteigerung der Edelmetalle überstieg der Silberpreis den Ausgabepreis. Mit jeder Silbermünze wurde durch den hohen Kurs im Ankauf ein Verlust eingefahren. Da beim Ankauf von Silber nichts am Preis verändert werden konnte, musste eine rentablere Münze her. Man entschied sich, die 10-Euro-Münze fortan in zwei Prägequalitäten zu verkaufen. Die eine polierte in Spiegelglanz (sp) für Sammler sowie als Wertanlage und Krisenvorsorge mit einem Silbergehalt wie zu DM-Zeiten bei der Feinheit 625/100 und als Normalprägung ganz ohne Silberanteil aus Kupfer mit Nickel. Während die Auflage der Spiegelglanz-Münze bald vergriffen war, gibt es die Kupferprägung immer noch leicht zu bekommen.

Wo bekommt man noch 10-Euro-Münzen?

Zum Ausgabepreis der Erstausgabe wohl gar nicht mehr. Und da die 10-Euro-Sammlermünzen nicht mehr aufgelegt werden, kann man dort die alten Serien zum Sammlerpreis erwerben. So kosten fünf 10-Euro-Silbermünzen dort momentan 92 € plus 7 € Versandkosten. Die wertigen Sammlermünzen bekommen Sie sonst auch noch auf Auktionsplattformen oder beim Münzhändler/Münzkontor.

Die neuen 20-Euro-Münzen gibt es in der Erstausgabe immer, solange der Vorrat reicht und zum realen Münzwert bei der offiziellen Verkaufsstelle der Deutschen Bundesbank (Bitte Bundesbank-Verkaufsstelle verlinken: https://www.deutsche-sammlermuenzen.de/). Hier können Sie einfach einen 20-Euro-Schein gegen eine 20-Euro-Sammlermünze mit normaler Prägung tauschen, oder gegen Aufpreis die Spiegelglanzqualität erwerben.

10-Euro-Münze: Wertanlage und Notgroschen

Bis es zwei Prägequalitäten gab, konnten sich Besitzer der 10-Euro-Sammlermünze dreifach freuen. Zum einen war die Gedenkmünze aufgrund des Motivs und der limitierten Auflage ein Sammlerstück und somit eine Profit versprechende Geldanlage. Zum anderen war die Münze die beste Einlagensicherung, die man sich vorstellen kann. Egal wie der Silberpreis sinken sollte, wovon nicht auszugehen ist, der Nennwert von 10 Euro bleibt. Worst-Case-Szenario-Anhänger oder Menschen mit Vertrauensverlust wegen der Bankenkrise vertrauen lieber einem Bargeldvorrat in Silbermünzen als bloßen Kontozahlen. Sie empfehlen, einen Teil des Vermögens in Sammlermünzen und ausländischer Währung, wie den Schweizer-Franken anzulegen.

Sammlermünzen als Zahlungsmittel

Da Gedenkmünzen immer Sammlermünzen sind, unterscheiden sie sich optisch immer wesentlich von den im Umlauf befindlichen Euro-Münzen. Auch wenn einige Länder manche Sammlermünzen anerkennen, sind sie nur im ausgebenden Land immer ein gültiges Zahlungsmittel und müssen überall bis zu einem Wert von maximal 200 Euro angenommen werden. Wer in der Realität mit Sammlermünzen den Einkauf bezahlt, macht allerdings ein großes Minus, da der Wert jeder bisher ausgegebenen Sammlermünze den Nennwert übersteigt.